Die generalsanierte Wohnung windet sich um die stumpfe Ecke eines Gründerzeitgebäudes im 15. Wiener Gemeindebezirk. Im polygonalen, lichtdurchfluteten Erkerzimmer findet das Kochen und Essen seinen zeitgemäßen Platz. Im Entrée ersetzt ein raumhoher Schrank mit integrierter technischer Gebäudeausstattung die bestehende Trennwand und fungiert als Garderobe und Abstellraum. Die typische Struktur der Gründerzeitwohnung wird bewahrt und durch eine Raumzusammenlegung am Laubengang erweitert. Dem Typus dieser Zeit entsprechend werden nun alle Räume von zwei Seiten erschlossen. Die endlos mögliche schleifenförmige Bewegung durch die Wohnung verstärkt das großzügige Raumgefühl des 3,2m hohen Altbaus.

Die drei Zimmer können variabel an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden und dienen je nach Belegung als Salon, Schlafzimmer, Ankleide oder Gästezimmer. Platzt die Wohnung dennoch aus allen Nähten kann ein Schlafzimmer in zwei Kabinetts geteilt werden.

Die charakteristischen Elemente werden im Sinne des bürgerlichen Wohnbegriffs aktualisiert: Flügeltüren in Zwetschgenrot, Kastenstockfenster in Salbeigrün und Fischgrätparkett aus geölter Eiche. Hinzu kommen eine Küche und ein Einbauschrank aus Möbellinoleum in dunklem Petrol mit feinen Tischlerdetails aus Kirsche und Ahorn. Wiederverwendete schwarz-weiße Steinzeugfliesen und der Einsatz von Wiener Geflecht verweisen dezent auf die Entstehungszeit des Gebäudes und dessen Ort.